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Rezension: Scheu


Titel: Scheu

Autor: Peter Koop

Verlag: Books on Demand

Seiten: 270

Format: Taschenbuch

Preis: 9,95€

Bewertung: 4/5

Inhalt:

Seit ihrer frühesten Kindheit hat Marie versucht, die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen. Nach außen hin angepasst, ist sie dabei innerlich zunehmend erstarrt. Immer wieder flüchtet sie in ihre Tagträume. Als sie Hannah begegnet, kann sie ihr Leben nicht länger aufschieben. Zum ersten Mal liebt sie und wird geliebt. Mutig stellt sie sich ihren Ängsten und macht sich auf die Suche nach neuen Erfahrungen. Dabei gewinnt sie bald erste Freunde, begegnet aber auch ganz unmittelbar Gewalt und Obdachlosigkeit. Sie lernt verschiedene Spielarten des Sex kennen. Immer weiter wagt sie sich voran, aber immer wieder gerät sie bei dem Versuch, Hannahs Nähe zuzulassen, an ihre Grenzen…

Meine Meinung:

Als ich mit dem Buch begann, wusste ich nicht genau was mich erwarten würde, da die Beschreibung doch relativ wenig von der eigentlichen Geschichte preisgibt. Doch genau das ist hier vermutlich angebracht, da es schwer ist die Geschichte in Worte zu fassen.

In diesem Buch begleiten wir Marie, die Protagonistin. Als Tochter zweier Prominenter ist sie einsam aufgewachsen. Als diese jedoch bei einem Unfall sterben ist sie plötzlich auf sich allein gestellt. Als Erbin eines großen Modekonzerns flieht sie in eine Stadt, in der sie niemand kennt und begegnet dort Hannah mit der sie schon bald darauf eine Liebesbeziehung eingeht.

Marie ist ein zurückgezogener, scheuer Mensch und ihr fällt es oft sehr schwer sich zu öffnen. Einige ihrer Entscheidungen und Taten konnte ich oft nicht ganz nachvollziehen oder verstehen. Hannah auf der anderen Seite hat mir sehr zugesagt. Sie ist sehr sympathisch und reagiert verständnisvoll wenn es um ihre Beziehung zu Marie geht. Oftmals tat sie mir aber wirklich leid, da Marie sie des öfteren vor den Kopf stößt, ohne es wirklich zu bemerken.

Am Anfang fiel es mir ein wenig schwer mich vollends in die Geschichte einzufinden, da die Handlung nur schleichend voranging. Aber dank des wirklich tollen Schreibstils kommt man auch hier zügig durch die Geschichte. Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, einige Stellen (vor allem erotische Szenen) sind gerade zu poetisch beschrieben.

Neben Marie, ihrer Beziehung zu Hannah und dem Weg sich zu öffnen, gibt es auch noch einen zweiten Handlungsstrang. Dieser dreht sich um die Themen Obdachlosigkeit und Gewalt. Zwei heikle Themen, die auf unterschiedlich Weisen dargestellt und hervorragend in die Geschichte mit eingebaut wurden. Die ganze Zeit über wirkten die Geschehnisse sehr real, auch dann wenn es einmal zu härteren Vorfällen kam.

Das einzige Problem, dass ich mit dem Buch hatte war leider das Ende. Es endet relativ offen und meiner Meinung nach viel zu optimistisch. Eine Geschichte, die solch eine Problematik aufgreift, kann eben nicht in einem einzigen großen Happy End enden.

Fazit:

Auch wenn ich anfangs nicht wusste was mich erwarten würde, hat mich das Buch sehr beeindruckt und bewegt. Abgesehen von ein paar Schwächen ein sehr gelungenes Buch, dass noch einige Zeit nachklingen wird.

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