Rezension: Ein Sommer mit Alejandro
Titel: Ein Sommer mit Alejandro
Autorin: Jody Gehrman
Verlag: cbt
Seiten: 320
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99€
Bewertung: 3/5
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Inhalt:
Dakota wollte gerade zu ihrem Freund ziehen, als sie erfährt, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Spontan schreibt sie sich ihren Kummer von der Seele, steckt den Zettel in eine Flasche und schleudert sie ins Meer. Antwort kommt von einem Alejandro aus Barcelona, der sie genau zu verstehen scheint. Sie ahnt nicht, dass in Wirklichkeit Jack dahintersteckt, der süße Junge, den sie im Café getroffen hat. Und der weiß nicht, wie er ihr je beibringen soll, dass er sie angelogen hat.
Meine Meinung:
"Ein Sommer mit Alejandro" ist eine locker-leichte Sommergeschichte, die sich perfekt für einen faulen Tag in der Sonne eignet. Dakota lebt in einer kleinen Künstlerkommune direkt am Meer von Kalifornien und plant eigentlich ihrem Freund ans College zu folgen, bis sie jedoch erfährt, dass dieser sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Jack dagegen ist ein völlig anderes Leben gewohnt. Er kommt auf reichen Verhältnissen, hat so gut wie keine Freunde und soll ebenfalls bald ans College gehen.
Beide könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Dakota ist offen, lebenslustig, liebt es aus Schrott Kunst zu machen und möchte die ganze Welt entdecken. Jack ist eher ruhig und introvertiert, aber auch vom ersten Moment an in Dakota verschossen. So sympathisch ich die Charaktere jedoch fand, so muss ich auch sagen, dass ich durchgehend keinen Zugang zu ihnen gefunden habe. Die Idee des Romans klang süß und vielversprechend, die Umsetzung jedoch war nicht ganz das was ich erwartet hatte.
Einige Aspekte des Romans gefielen mir wahnsinnig gut, wie zum Beispiel die Kommune oder auch die Nebencharaktere, wie Jacks Chauffeur Attila, aber all das kam leider viel zu kurz. Ständig wurde betont wie nahe sich alle Mitglieder besagter Kommune standen, doch mitbekommen hat man davon leider sehr selten etwas, da der Fokus eigentlich durchgehend auf Dakota und Jack lag.
Mit diesen beiden konnte ich wie schon zuvor erwähnt nicht vollends warm werden, was größtenteils an dem Schreibstil lag. Man liest abwechselnd aus Dakotas und Jacks Sicht, was ich normalerweise sehr schön finde, da man dadurch einen tieferen Einblick in den Charakter bekommt und seine Gefühle und Handlungen besser versteht. Hier jedoch funktionierte das nicht so ganz. Beide Protagonisten haben schlimme Erfahrungen durchmachen müssen, einige davon so extrem, dass sie sie für immer prägen werden. Die Autorin wollte den Charakteren hiermit vermutlich mehr Tiefe verleihen, doch bei mir kamen die Gefühle von Verlust und Trauer überhaupt nicht an. Im Gegenteil, diese Erfahrungen wurden in einem Nebensatz erwähnt als ob es gar nicht weiter wichtig wäre. Auch die ganze Romanze der beiden kam nicht wirklich bei mir an, da die Dialoge sich oft sehr unauthentisch und gestellt anfühlten.
Die eigentliche Handlung an sich fand ich jedoch sehr süß. Die Idee mit der Flaschenpost war mal etwas anderes und es war schön dabei zuzusehen wie Jack und Dakota sich näher kennenlernten. Auch das Setting gefiel mir wirklich gut, dass es den puren Sommer ausstrahlte. Das Café, der Strand und die Künstlerkolonie waren wahnsinnig schön beschrieben und man bekam fast selbst Lust, die Koffer zu packen und einen kleinen Trip in dieses Städtchen an der Küste Kaliforniens zu machen.
Fazit:
Eine locker-leichte Sommergeschichte für zwischendurch mit einer süßen Handlung und ohne viel Tiefgang.