Rezension: Der unsichtbare Freund
Titel: Der unsichtbare Freund
Autor: Stephen Chbosky
Verlag: Heyne
Seiten: 912
Format: Gebundene Ausgabe
Preis: 24,00€
ISBN-13: 978-3453272439
Bewertung: 2/5
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Inhalt:
Die alleinerziehende Kate muss dringend mit ihrem siebenjährigen Sohn Christopher untertauchen. Das beschauliche Örtchen Mill Grove, Pennsylvania, scheint dafür ideal zu sein. Eine Straße führt hinein, eine hinaus. Ringsum liegt dichter Wald. Doch kurz nach ihrem Umzug beginnt der kleine Christopher eine Stimme zu hören. Und merkwürdige Zeichen zu sehen. Zeichen, die ihn in den Wald locken. Sechs Tage lang bleibt er spurlos verschwunden. Als er wieder auftaucht, kann er sich an nichts erinnern. Aber plötzlich hat er besondere Fähigkeiten. Und einen Auftrag: ein Baumhaus mitten im Wald zu errichten. Wenn er es nicht bis Weihnachten schafft, so die Stimme, wird der ganze Ort untergehen. Ehe sie sichs versehen, befinden sich Christopher, seine Mutter und alle Einwohner von Mill Grove mitten im Kampf zwischen Gut und Böse.
Meine Meinung:
Stephen Chbosky mag dem ein oder anderen ein Begriff sein. Der Autor hat mit seinem Roman "The perks of being a wallflower" Eindruck hinterlassen und seine Leser geprägt. Lange musste man auf eine weiteres Buch des Autors warten, doch mit "Der unsichtbare Freund" wagte er endlich sein Comeback. 20 Jahre nach seinem literarische Debüt präsentiert er uns nun jedoch ein Buch, dass man so vielleicht nicht erwartet hat. Statt netter Young Adult Geschichte, verspricht dieser Roman eine schaurige Horrorgeschichte à la King zu werden. Leider jedoch nur mit mäßigem Erfolg.
Da ich gerne in unterschiedlichen Genre lese und auch vor Horror nicht zurückschrecke, wa r ich wahnsinnig gespannt darauf zu sehen wie Chbosky seine Idee umsetzen würde. Auch der Umfang von über 900 Seiten gab mir ursprünglich keine Bedenken. Als leidenschaftliche King-Leserin ist man längere Brocken ja durchaus gewohnt. Leider jedoch haben Chbosky und der Meister des Horrors außer ihrem Vornamen nicht viel gemeinsam. Gewisse Parallelen sind durchaus zu erkennen. Chboskys Schreibstil ist flüssig, ansprechend und detailverliebt. Die Charaktere waren wundervoll ausgearbeitet und ich war ihnen von Anfang an sehr zugetan.
Auch startete das Buch vielversprechend, jedoch kam ich irgendwann an einen Punkt an dem die Geschichte anfing sich in die Länge zu ziehen und sich gähnende Langeweile breit machte. Ich musste mich teilweise förmlich dazu zwingen den Roman in die Hand zu nehmen. Von der versprochenen Spannung und dem Gruselfaktor keine Spur. Stattdessen begleiten wir den Hauptcharakter durch seinen Schulalltag und dürfen ihm mehrere hundert Seiten dabei zusehen wie er und seine Freunde ein Baumhaus bauen....Ja, das hatte ich mir definitiv anders vorgestellt. Auch die übernatürliche böse Macht, die den ganzen Horror ausmachen soll, hat eine eher fragwürdige Gestalt. Mal ganz ehrlich, wer wählt eine ominöse Wolke als Horroraspekt?
Alles in allem, war dieses Buch leider nicht wirklich mein Fall. Die Ursprungsidee und auch die Charaktere und das Settings waren ansprechend gestaltet, jedoch hätten ca. 400 Seiten weniger dem Buch gut getan und vielleicht wäre ich dann auch nicht fast jedes Mal vor Langeweile fast darüber eingeschlafen.