Rezension: Vergessen - Nur du kennst das Geheimnis
Titel: Vergessen – Nur du kennst das Geheimnis
Autorin: Claire Douglas
Verlag: Penguin
Seiten: 464
Format: Broschiert
Preis: 13,00€
ISBN-13: 978-3328105466
Bewertung: 3/5
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Inhalt:
Nach dem Selbstmordversuch ihres Mannes ist Kirsty am Boden zerstört. Ein Neuanfang in ihrer alten Heimat Wales scheint daher perfekt. Dort, in einem abgeschiedenen alten Pfarrhaus, will sie eine kleine Pension eröffnen. Doch dann taucht wie aus dem Nichts Selena auf. Die Frau, die sie nie mehr in ihrem Leben hatte wiedersehen wollen. Kirsty ist außer sich: Was will Selena von ihr? Und warum findet Kirsty plötzlich jeden Morgen einen verwelkten Blumenstrauß vor der Haustür? Noch bevor sie Selena zur Rede stellen kann, wird diese ermordet. Und Kirsty weiß, dass die Wahrheit von damals nun endlich ans Licht kommen muss ...
Meine Meinung:
Nachdem mich Claire Douglas mit ihrem Roman „Missing“ begeistern konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf „Vergessen“. Der Klappentext klang spannend und auch die Aussage, dass es mir bei diesem Thriller „kalt den Rücken herunter[laufen]“ (Sunday Mirror) würde, hörte sich vielversprechend an. Das letztendliche Buch konnte jedoch nicht ganz mit meinen hohen Erwartungen mithalten.
Zu aller erst muss ich sagen, dass das Buch sich für mich nicht wirklich nach einem Thriller anfühlte. Was wir stattdessen geboten bekommen ist eine Wer-war-es Situation à la Mord im Orient Express. Für und an sich hat mich das nicht wirklich gestört, es war nur nicht ganz was ich erwartet habe.
Der Großteil des Buches spielt in der Pension, die Kirsty gerade mit ihrer Mutter eröffnet hat. Hier lernen wir neben Kirstys Mann und ihren Kindern auch die ersten Gäste, sowie das Mordopfer Selena kennen. Spannend fand ich die Tatsache, dass der angepriesene Mord erst ungefähr nach der Hälfte des Buches passiert. Das fand ich zwar durchaus ungewöhnlich, aber es gab mir als Leser auch die Möglichkeit mir selbst ein Bild von Selena zu machen. Wie auch schon in ihren zu vorigen Romanen, weiß Claire Douglas die Spannung aufrecht zu erhalten. Handlungstechnisch passiert zwar nicht viel, der Fokus des Buches liegt ganz klar auf den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, man bekommt jedoch immer wieder kleine Schnipsel, kleine Ungereimtheiten die nach und nach den Verdacht auf fast jeden fallen lassen.
Genau genommen erschafft Douglas mit ihrem Roman keine weltbewegende Neuheit. Vielerlei Situationen sind durchaus ein wenig von Klischees behaftet und ab und an fand ich die Richtung die das Buch eingeschlagen hat auch etwas vorhersehbar. Jedoch hat Douglas Schreibstil etwas sehr Einnehmendes an sich und die Atmosphäre des kalten und düsteren Städtchens in Wales hat sie toll eingefangen. Obwohl das Buch erzähltechnisch nur langsam an Fahrt gewinnt, flog ich nur so durch die Seiten, weil ich die Charaktere schnell in Herz geschlossen und von Kirstys komplizierter Familiengeschichte fasziniert war.
Dann jedoch kam der Punkt, der aus diesem soliden Buch ganz schnell eine Enttäuschung machte. Und das war das Ende. Natürlich werde ich hier nicht ins Detail gehen, aber meiner Meinung nach hätte man hier keine frustrierendere Auflösung wählen können. Die Autorin hat ganz offensichtlich versucht, das Ruder noch einmal herumzureißen und den Leser zu überraschen, jedoch hätte ich lieber eine offensichtliche Lösung des Rätsels begrüßt als das von ihr gewählte.
Fazit:
Alles in allem ein netter Roman. Ich hatte eine gute Zeit damit und während eines regnerischen Nachmittags weiß dieses Buch sicher zu unterhalten. Letztendlich jedoch war es recht mittelmäßig und es gibt definit spannendere Bücher am Thrillerhimmel.