top of page

Rezension: Der rote Apfel


Titel: Der rote Apfel

Autorin: Mi-Ae Seo

Verlag: Heyne

Seiten: 352

Format: Broschiert

Preis: 12,99€

ISBN-13 : 978-3453423350

Bewertung: 3/5

*Werbung / Rezensionsexemplar*

Inhalt:

Seoul, Gegenwart: Ein perfider Serienmörder hat die Stadt monatelang in Atem gehalten. Jetzt ist Lee Byongdo, der Killer mit dem zarten Gesicht, gefasst worden und wird in einer Psychiatrie verwahrt. Doch Lee schweigt. Es gibt nur einen Menschen, mit dem er bereit ist zu reden: mit der jungen Psychologin Sonkyong. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihm bei jedem Besuch einen saftigen roten Apfel mitbringt. Niemand weiß, warum er Sonkyong gewählt hat, denn beide sind sich nie begegnet. Die junge Frau willigt in das Treffen ein - ohne zu ahnen, dass sie damit einen Weg beschreitet, der sie in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt ...

Meine Meinung:

Sollte ich „Der rote Apfel“ von Mi-Ae Seo in einem Satz zusammenfassen, so würde ich sagen: Das Buch war anders. Anders als erwartet. Anders als die Thriller, die ich normalerweise lese. Doch ob „Anders“ nun gut oder schlecht ist, dass weiß ich ehrlich gesagt selbst noch nicht so genau.

Ich war von der ersten Seite gebannt und habe voller Interesse das Geschehen verfolgt, jedoch lag das tatsächlich nicht daran, dass das Buch handlungstechnisch viel zu bieten hatte. Im Gegenteil, an Handlung fehlt es dem Buch deutlich. Es fällt eher in die Kategorie der charakterfokussierten Romane. Im Fokus stehen zu jeder Zeit ganz klar die Psychologin Sonkyong, der Mörder Lee Byongdo und die kleine Hayong, die 10-jährige Tochter Sonkyongs Mannes aus erster Ehe. Nach einem Hausbrand verliert das Mädchen beide Großeltern und wird danach von Sonkyong und ihrem Mann aufgenommen. Das Buch behandelt in erster Linie die Beziehungsverhältnisse zwischen den Charakteren und anders als der Klappentext vermuten lässt, dreht sich der Großteil des Buches nicht um Lee Byongdo, sondern um die Dynamik zwischen Sonkyong und Hayong.

Ich persönlich empfand das Buch dabei weniger als Thriller und mehr als Roman, der es sich zu Aufgabe macht die Psyche eines Menschen unter Einfluss von Traumata zu erforschen und zu erklären warum Menschen böses tun. Wir verfolgen die Charaktere in ihrem Alltag, sehen die Welt durch ihre Augen, doch fühlen uns gleichzeitig auch wie Außenstehende. Der Schreibstil war nüchtern, fast schon teilnahmslos, kreierte dadurch aber eine einzigartige Atmosphäre, die mir bisher in einem Buch noch nicht in dieser Art untergekommen ist.

Letztendlich weiß ich nicht so recht wie ich dieses Buch einschätzen soll. Ich war fasziniert von den Charakteren, ihren Gedankengängen und Geschichten, jedoch fehlte es dem Roman eindeutig an Handlung und er war zudem recht vorhersehbar. Wer also einen mitreißenden und actionreichen Thriller sucht, wird hier vermutlich nicht auf seine Kosten kommen. Alles in allem konnte mich das Buch gut unterhalten und einige Gedankenanstöße haben mich noch lange beschäftigt, jedoch hatte ich mir einfach ein wenig mehr erhofft. Für mich ist dieses Buchs dadurch ein klassischer Fall von „Ganz okay, gibt aber sicherlich besseres“.

Featured Review
Versuche es später erneut.
Sobald neue Beiträge veröffentlicht wurden, erscheinen diese hier.
Tag Cloud
bottom of page