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Rezension: Little Brother - Aufstand


Titel: Little Brother - Aufstand

Autor: Cory Doctorow

Verlag: Heyne

Seiten: 448

Format: Taschenbuch

Preis: 15,00€

ISBN-13: ‎978-3453321670

Bewertung: 5/5



*Werbung / Rezensionsexemplar*


Inhalt:

Marcus Yallow ist smart, schnell und im Netz zu Hause. Als Terroristen einen Anschlag auf San Francisco verüben, sind er und seine Freunde jedoch in einem illegalen Onlinegame unterwegs. Agenten der Homeland Security nehmen ihn fest und verhören ihn tagelang. Als Marcus endlich wieder freigelassen wird, hat sich seine Heimatstadt in einen Überwachungsstaat verwandelt. Marcus und seine Freunde schwören, dass sie Homeland Security aus ihrer Stadt vertreiben werden – es beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel …


Meine Meinung:

„Little Brother“ von Cory Doctorow erschien zuerst im Jahre 2008. 13 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung erscheint der Roman im Heyne Verlag nun in neuem Gewand und mit einem Vorwort von Edward Snowden. Nach wie vor weiß der Roman zu begeistern und ist heute vielleicht sogar noch aktueller als je zuvor.


Man kommt nicht umhin „Little Brother“ mit George Orwells „1984“ zu vergleichen und das nicht nur aufgrund des Titels, welcher eine offensichtliche Anspielung auf den britischen Klassiker darstellt. Doctorow schafft es die Thematik der totalen Überwachung in einen neuen Kontext zu setzen und sie unserer heutigen Zeit anzupassen. Zwar wird das Buch als Science-Fiction Roman vermarktet, doch als Leser wird schnell klar wie erschreckend nah die Handlung an unsere Realität kommt.


Der Roman fällt in die Kategorie der Jugendbücher und liest sich dementsprechend leicht weg. Ich war von Anfang an von der Welt Marcus Yallows gefesselt und flog nur so durch die Seiten. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass dieser Roman das Potenzial hat jeden zu begeistern. Ob Jugendliche oder Erwachsene, diesem Buch kann sicherlich jeder etwas abgewinnen, der Interesse an dieser Thematik hat.


„Little Brother“ dreht sich um den 17-jährigen Marcus Yallow. Er wächst in einer Welt nach dem schicksalshaften Anschlag von 9/11 auf. Ein Ereignis, das sich durchgehend in seinem Leben bemerkbar macht. An der High-School muss ein jeder mit Laptops arbeiten, die regelmäßig kontrolliert werden. Bibliotheksbücher sind mit RFID-Chips ausgestattet, deren Aufenthaltsort jederzeit abgefragt werden kann und Überwachungskameras verfolgen die Schüler Schritt für Schritt. Der technikaffine Marcus weiß besagte Hindernisse jedoch zu umgehen und handelt sich dafür gerne einmal Ärger ein. Als es in San Francisco jedoch zu einem Anschlag kommt, verändert sich einfach alles. Marcus und seine Freunde geraten ungewollt in den Fokus der Homeland Security und als Folge dessen werden sie nicht nur ihrer Freiheit und Rechte, sondern auch ihrer Würde beraubt. Nach und nach entwickelt sich die USA immer mehr in einen Überwachungsstaat, doch Marcus ist nicht bereit dies einfach kampflos hinzunehmen.


Doctorow schafft es ein hochaktuelles Thema aufzugreifen und dieses einfach zugänglich zu machen. Themen wir Überwachung, moderne Technologie und inwiefern der Staat in die Privatsphäre und Rechte der Bürger eingreifen darf, werden nicht nur gestreift, sondern ausgiebig abgewogen und diskutiert. Faktisch ist der Roman gut recherchiert und es ist offensichtlich, dass Doctorow weiß wovon er hier redet. Einige Stellen des Romans widmen sich Erklärungen über Technologie und Informatik, was für jemanden wie mich der nur ein begrenztes Wissen zu besagten Themen hat, nicht nur hilfreich, sondern auch höchst interessant war.


Alles in allem ist „Little Brother“ ein spannender, actionreicher, zum Teil erschreckender Roman und für mich seit langem mal wieder ein Buch, das mich restlos begeistern konnte.

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